Ideenbeschreibung
Das E-Sport und Gaming Jugendzentrum (kurz: Jugendzentrum) ist ein Ort in Gera, mit Konsolen u. PCs, an denen alleine oder gemeinsam im Team gezockt werden kann. Es bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit auf Gleichgesinnte u. auf gaming-affine Pädagogen zu treffen. E-Sport und Gaming sind im Jugendzentrum das Medium um miteinander ins Gespräch zu kommen und einander auch außerhalb der Spielwelten zu begegnen. Zudem ist es ein Ort, in dem Aufklärungsarbeit u. Präventionsarbeit im pädagogischen Kontext möglich sind. Hinter dem Jugendzentrum steht folgende These: Mit E-Sport und Gaming ist es möglich, auf Basis eines pädagogischen Konzepts im Rahmen der Jugendhilfe zu arbeiten u. neue Zielgruppen zu erschließen. Anstatt des üblichen Billard- oder Kickertisches stehen hier PCs u. Videospiele als Medium der Kontaktaufnahme und Beziehungsarbeit zur Verfügung. Videospiele in der Jugendarbeit sind nichts Neues, vor allem Konsolen erfreuen sich in vielen Einrichtungen großer Beliebtheit. Neu hingegen ist es, sich auf dieses eine Medium zu fokussieren u. zum Schwerpunkt einer ganzen Einrichtung zu machen. Dieser Fokus erlaubt die dezidierte Arbeit mit Gamern, sowie eine themenbezogene Eltern- u. Präventionsarbeit.
E-Sport und Gaming als Schwerpunkt
Das Jugendzentrum orientiert sich an der Lebenswelt „zockender“ Jugendlicher und junger Erwachsener – mit ihrer ganz eigenen Kultur und ihren verschiedenen Szenen. Es soll eine neue Zielgruppe erschließen, die sich bisher nur teilweise in den Regeleinrichtungen wiederfindet E-Sport und Gaming schafft Gemeinschaft. Gemeinschaft, die oft nur in der digitalen Welt Raum hat aber hier zur echten Begegnung werden kann. Aber auch Gemeinschaft mit Fremden, die sich ohne ein solches Zentrum kaum begegnen würden. E-Sport ist Sport. Es gibt Wettkämpfe bei denen man sich messen kann. Ein anderes Mal steht Spaß und das gemeinsame Tun im Vordergrund. So oder so lassen sich hier viele Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen und trainieren, wie im „normalen Sport“. Dazu gehören Teamfähigkeit, Selbstwert, Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein, Frustrationstoleranz, Fairness, u.v.m.
Erwachsene im E-Sport
Im Jugendzentrum ist immer mindestens ein pädagogischer Mitarbeiter anwesend. Hier treffen Jugendliche auf pädagogisch ausgebildete Fachkräfte, die diesem Thema ihrer Lebenswelt aufgeschlossen und positiv gegenüberstehen und ihre Sprache sprechen und verstehen. Dem Thema E-Sport und Gaming und den Interessierten werden immer noch viele Vorurteile entgegengebracht. Das Jugendzentrum bietet einen vorurteilsfreien Raum und einen gewissen Schutz im gemeinsamen Tun und physischen Aufeinandertreffen. Ein E-Sport und Gaming Jugendzentrum bietet aufgrund seiner Schwerpunktsetzung auch für Erwachsene und Mitarbeitende die Möglichkeit zur differenzierten Auseinandersetzung mit dem Thema E-Sport und Gaming. Zum einen ermöglicht es Chancen zur Aufklärung und Prävention bei Eltern, der Presse sowie bei Pädagogen. E-Sport und Gaming sind hier das Mittel der Beziehungsarbeit der anwesenden, gaming-affinen Pädagogen, die abseits des Spielens am Computer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Projekte
Gaming wird oft mit den Themen Gewalt und Töten sowie Terror und Amok in Verbindung gebracht. Zudem wird oft über die Suchtwirkung von Games gesprochen und das gängige Klischee des „fetten und faulen Gamers“ bedient, der lieber draußen Fußball spielen sollte. In vielen Bereichen werden auch Sexismus und diskriminierende Rollenbilder angemerkt. Unbesehen der Haltbarkeit der Vorwürfe gegen das Thema E-Sport und Gaming können mögliche Themen- und Gefahrbereiche in einem solchen Schwerpunktjugendzentrum pädagogisch aufgenommen und beleuchtet werden. Dort wo nötig, können Problemlagen kritisch betrachtet werden und präventive Reaktionen sind möglich, und zwar besser in pädagogischer Begleitung im E-Sport und Gaming Jugendzentrum als ungefiltert und unbegleitet im privaten Raum der Spielenden.
• „Digitalabende für Mädchen und Frauen“, der einen diskriminierungsfreien Raum bietet zum gemeinsamen Lernen von Spielen und Technik, sowie gemeinsamer Austausch möglicher Erfahrungen auf allen Ebenen
• Bei „Be the hero“ können Jugendliche Teile dessen, was in ihren Spielen passiert, in der realen Welt, pädagogisch und durch Fachleute begleitet, nachspielen. Z. B. beim Parkour, Klettern oder Bogenschießen.
• „Kochen für Gamer“ soll zeigen wie man sich einfach, schnell und günstig, zur Not in kurzen Spielpausen, gesund ernähren kann. Des Weiteren bietet ein E-Sport und Gaming Jugendzentrum die Chance gesundheitspräventiv auf die Wichtigkeit von Pausen hinzuweisen und diese im Regelbetrieb einzuüben.
• „Elternabende“, bei denen Erwachsene (Eltern, Großeltern, Interessierte) sich dem Thema, seinen Chancen und Gefahren, nähern können und sich bei Bedarf mit ihren Fragen, Ängsten, Wünschen an die Pädagogen wenden können sowie Veranstaltungen für die Fachöffentlichkeit zum Ausprobieren der Spiele, oder gemeinsame Spielabende für Eltern, gemeinsam mit ihren Kindern
• Handy- und Tablet Führerschein für ältere Bürger
• Ideen für Stadt und Bürger von den Jugendlichen entwickeln und konzipieren lassen bis hin zur möglichen Umsetzung und Hilfe bei nötigen Kontakten
• Entwicklung und Bereitstellung eines digitalen Telefonbuchs und deren Umsetzung für alle Bürger ohne digitale Infrastruktur
• Debattierwettbewerbe zwischen Generationen und Firmen als jährliches Event um aktuelle Themen zu behandeln, diese von allen Seiten zu beleuchten und jedem die Möglichkeit zu geben Gehör zu finden
• Gamescom, WWDC und andere technische Events gemeinsam schauen, diskutieren• Spiele, wie Geocaching um Menschen jeden Alters spielerisch den Umgang mit Koordinaten und Teamarbeit zu fördern
• Ansprechpartner und Aufklärer zum Thema Diskriminierung, Rassismus, Mobbing und der Umgang mit sozialen Netzwerken im persönlichen Umfeld
• Einmal wöchentlich ein Dungeons und Dragons (DnD) Abend für Jung und Alt, um seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und sich von den Problemen der Welt zu lösen
• Halloween im Role-Play Stil (Verkleiden als Lieblingscharakter)
• Training, Ausbildung und Wettbewerbe für verschiedene Rollen – und Strategiespiele wie League of Legends, Minecraft, DOTA, Hearthstone, etc.
• Älteren Menschen ohne Internet und Technik einen Raum zu geben für Kontakt mit Verwandten
• Bildung einer verbesserten Bewerbungskompetenz für arbeitslose und ältere Menschen durch junge Erwachsene
• Kreative Weiterbildung unabhängig von Ausbildung und Fähigkeiten, z.Bsp. Adobe InDesign, Photoshop, Final Cut, u.v.m.
• Englisch und strategisches Denken lernen durch Gaming
Arbeitsgruppe
Bildung und Kultur
Verantwortlicher
Frank Nehring (07 Gera eSport e. V.)
Zielgruppe
Bildung und Kultur