Liebe Leserinnen und Leser,
die erste Phase des SMARTCity Modellvorhabens in Gera steht mit dem Beschluss der Pilotprojekte kurz vor dem Abschluss. Das kommende Jahr, 2021, wird dann der Entwicklung der SMARTCity Strategie gewidmet sein. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen die nächsten Schritte sowie die einzelnen Komponenten, die diese Strategie ausmachen werden, vorstellen.
Eine Strategie ist am Ende nichts anderes als ein Plan, der genau beschreibt, wie ein Ziel erreicht werden soll – in unserem Fall ist das die Strategie zur Erreichung der SMARTCity Vision für die Stadt Gera. Dazu ist es notwendig Handlungsfelder zu definieren und Maßnahmen zu entwickeln um die Ziele innerhalb der verschiedenen Handlungsfelder zu erreichen. Die Zielbilder, die im Rahmen des SMARTCity Modellvorhabends entwickelt wurden, sind eine attraktive Arbeits-/Wohn- und Lebenssituation, multimodale Mobilität, Innovation und Nachhaltigkeit.

Bei der Strategieerstellung für die SMARTCity Gera wird sowohl ein top-down als auch ein bottom-up Ansatz gewählt, bei dem das zu erarbeitende Gesamtkonzept, durch die Ideen und Beiträge unterschiedlicher Gruppen und Akteure gespeist wird. Zum einen fließen die Ideen der Geraer Bürgerinnen und Bürger ein, die uns über den Ideenwettbewerb bis zum 31.12.2020 oder über das Ideenformular auf unserer Website erreichen. Zum anderen werden Teilkonzepte innerhalb der AGs und vom SMARTCity Projektteam erarbeitet. Auch die DHGE liefert weitere Impulse über die durchgeführten Bürgerumfragen. Sowohl die Zielbilder als auch die entwickelten Einzelmaßnahmen fließen über die Handlungsfelder in die Entwicklung der Gesamtstrategie mit ein. Wichtig im Rahmen der Strategie ist auch, jede Maßnahme so genau wie möglich zu beschreiben. Darunter fällt eine qualitative und quantitative Bewertung der Maßnahme, die Erstellung eines Zeitplans zur Umsetzung sowie ein Businessplan der erläutert, wie viel Geld in welchem Zeitrahmen benötigt wird.

Gemäß Zeitplan, sollen all die eingegangenen Ideen und in den AGs entwickelten Teilkonzepte bis zum 31. März 2021 in einem ersten Grobentwurf zusammengeführt werden. Im zweiten Quartal des Jahres, steht dieser erste Entwurf zur öffentlichen Diskussion. Gemeinsam mit den Bürger*innen und dem SMARTCity Team wird er innerhalb der AGs und in der Vollversammlung diskutiert und im Anschluss verfeinert. Bis zum 30. Juni 2021, soll dieser Feinschliff abgeschlossen sein und alle Ideen und Teilkonzepte miteinander vernetzt. Im darauffolgenden Schritt wird der Strategieentwurf den Gremien und Ausschüssen zur Abstimmung und weiteren Bearbeitung vorgelegt. Diese haben zur Aufgabe, bis zum 30. September 2021 ihre Formulierung der Strategie mit samt Beschlussempfehlung dem Stadtrat vorzulegen. Es obliegt dann dem Stadtrat die finale Entscheidung zum Abschluss der SMARTCity Strategie zu treffen.
Auch die bereits entwickelten Pilotprojekte werden bei der Strategieentwicklung berücksichtigt. Eine Übersicht aller Piloten finden Sie hier: Pilotprojekte SMARTCity – unser.gera.de
Abschließend möchten wir Ihnen vier Pilotideen vorstellen, die vom SMARTCity Team entwickelt wurden, beginnend mit der Idee für ein digitales Bürger-Serviceportal. Mit der Implementierung eines Bürger-Serviceportals sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, den Bürger*innen Verwaltungsdienstleistungen unabhängig von den Öffnungszeiten, schnell, digital und automatisiert (inkl. Bezahlverfahren) anzubieten. Somit würden die Bürger*innen zukünftig nur noch eine Plattform zur Erreichung sämtlicher kommunaler und städtischer (Dienst-) Leistungen benötigen und eine rundum Erreichbarkeit der angebotenen Verwaltungsdienstleistungen wäre sichergestellt.
Eine weitere Idee ist die Digitalisierung der Geraer Sozial Card, die es derzeit nur in Papierform gibt. Dies hat u.a. zwei Ziele: Zum einen soll eine digitale Sozial Card die Anonymität des Sozialleistungsempfängers beim Vorzeigen in den jeweiligen Einrichtungen wahren und zum anderen soll die Mehrbelastung durch die Rückerstattung der gewährten Ermäßigungen für die zuständigen Verwaltungsstellen gemindert werden. Die digitale Lösung soll die klassische Sozial Card in Papierform nicht ersetzen, sondern stellt ein zusätzliches Angebot dar.
Auch in Bauprojekten ist die Einführung digitaler Methoden auf dem Vormarsch, allen voran die Bauwerksdatenmodellierung, kurz BIM. Anhand zweier Bauprojekte in Gera, soll diese Methodik nun im Rahmen von Workshops pilothaft eingeführt und getestet werden. Zum einen für das künftige Gefahrenabwehrzentrum und zum anderen für den Umbau des Tietz-Kaufhauses. Die Idee ist, dass eine bessere Verfügbarkeit von Daten für alle am Bauprojekt Beteiligten für Transparenz und Vernetzung sorgt. Zeitpläne, Kosten und Risiken können einfacher, früher und präziser ermittelt und lückenlos kontrolliert werden.
Die letzte Pilotidee ist es, ein Meldemanagement für Störungen und Gefahren im öffentlichen Raum einzuführen. Dies soll allen Bürger*innen die Meldung bei einer zentralen Stelle ermöglichen und so den internen Verwaltungsaufwand minimieren. Die Art der Anlaufstelle ist noch offen, denkbar wäre es z.B. via Homepage, App, Hotline oder Bürgerservice.
Bei Fragen rund um das Thema SMARTCity Strategie sind wir gerne für Sie erreichbar unter:
Mail: smartcity@gera.de
Telefon: (0365) 838-0
Ihr SMARTCity Team